Unser Museum freut sich über eine ganz besondere und auch
unverhoffte Unterstützung. Mit der Aktion "Vereinstausender" von
Radio Dresden und Sachsenlotto soll das vielfältige ehrenamtliche
Engagement gewürdigt werden, das in zahlreichen Vereinen zu den
unterschiedlichsten Themen stattfindet. Auch wir hatten uns um die
Unterstützung beworben und das Glück war tatsächlich auf unserer
Seite. Als einer von zwei Gewinnern wurden wir ausgelost und freuen
uns nun über 1000 Euro für den weiteren Aufbau unseres Museums.
Für die anstehenden Aufgaben können wir die überraschende
Geldspritze gut gebrauchen und möchten uns auf diesem Weg bei Radio
Dresden und Sachsenlotto nochmal herzlich bedanken.
Übergabe eines symbolischen Lottoscheines vor dem historischen
Ellokschuppen mit René Röder von Sachsenlotto und Moderator
Robert Drechsler von Radio Dresden. Foto:
www.dresden-fotografie.de, 24.10.2018.
9. September 2016
Seit der letzten Meldung in dieser Rubrik hat sich wieder einiges im
Feldbahnmuseum getan. Unsere Veranstaltungen waren gut besucht und
auch zu den allgemeinen Öffnungszeiten am Sonnabendnachmittag ist
ein reger Besucherstrom zu verzeichnen. Den Anfang machte kurz nach
Ostern der Einsatz unserer Transportablen Anlage zum Dampfloktreffen
im Bw Dresden-Altstadt, wo wir mit einer 300 m langen Strecke
auf der Zwickauer Straße beide Veranstaltungsbereiche miteinander
verbanden. Bereits eine Woche später fanden die Bahnerlebnistage in
der Sächsischen Schweiz statt, wo wir uns mit Fahrbetrieb und
kleinem Programm in der Herrenleite beteiligten. Den Höhepunkt im
ersten Halbjahr bildete wieder das lange Pfingstwochenende. Zu den
Sommerfahrtagen Ende August gab es neben dem üblichen
Feldbahnfahrbetrieb und ausgestellten Fahrzeugen erstmalig für so
einen Termin auch Fahrten mit der Regelspurdraisine der Langenauer
Eisenbahnfreunde auf der Anschlußbahn im Tal. Den Abschluß der
diesjährigen Besuchersaison wird die Herbstausstellung vom
1. bis 3. Oktober mit einem umfangreichen Progamm bilden.
Zu den Sommerfahrtagen sonnten sich unsere beiden
Ns 3 f mit einem Zug aus 1,75 m³-Loren im Oberen
Bruch, während rechts gerade die Lok des Personenzuges umsetzt,
21.8.2016.
Der Besucherzug auf Talfahrt vor dem Werkstattgebäude des
ehemaligen Mineralölwerkes, 21.8.2016.
Fahrzeugausstellung auf dem Werkstattvorplatz zu Pfingsten,
16.5.2016.
Kleinkunst aus Sandstein und anderen Naturmaterialien gab es
nicht nur zu Pfingsten am Bastel- und Verkaufsstand des Ateliers
Claudia Filigrani aus Dorf Wehlen, 16.5.2016.
Ausgestellte Lokomotiven im Demitzer Ellokschuppen - in
Bildmitte eine Ns 2 f aus der Ziegelei Grumbach,
rechts daneben eine Ns 1 b aus der Ziegelei Lockwitz
sowie die Eigenbauellok aus dem Kalksandsteinwerk Falkenberg,
16.5.2016.
Die im letzten Herbst neu zu uns gekommene Henschel-Dampflok
vom Typ Helfmann zeigt sich zu Pfingsten noch aufgebockt neben
unseren beiden anderen Dampflokomotiven vor der Museumshalle,
16.5.2016.
Höhepunkt zu Pfingsten war die Inbetriebnahme der im Jahr 2010 aus
einer spanischen Privatsammlung erworbenen MD 3 von
Orenstein & Koppel. Die im Jahr 1941 gebaute Lok
besitzt noch ihren 33 PS starken Originalmotor und wurde in den
letzten Jahren komplett in den Auslieferungszustand zurück versetzt.
Auch an der Jung ZL 105 gab es größere Fortschritte. Nachdem
das originale Motorengehäuse aufgrund eines Kraftstoffschlages vor
mehreren Jahren irreparable Risse bekommen hatte, wurden alle
anderen Teile des Motors demontiert und im Gehäuse eines in der Nähe
von Krakau erworbenen Ersatzmotors wieder zusammengebaut. Dabei
wurden auch die Pleuellager nachgearbeitet und der Kettenantrieb der
Wasserpumpe erneuert. Die ersten Probefahrten verliefen erfolgreich.
Eines der ersten Fahrzeuge unserer Sammlung war die
Gmeinder 10/12 PS aus der Sandgrube Grüngräbchen. An ihrem
Motor erfolgten nun verschiedene Instandsetzungsarbeiten, u.a. wurde
ein in den 1980er Jahren mit den damals verfügbaren Mitteln
reparierter Frostschaden neu abgedichtet. Weitere Arbeiten fanden
auch an der Ruhrthaler DL/S1, der Gmeinder 45/50 PS und am
Getriebe der Ns 1 vom Imprägnierwerk Geithain statt.
Probefahrt der zu diesem Zeitpunkt fast fertiggestellten
MD 3, 5.5.2016.
Am Motor der Ruhrthaler DL/S1 waren verschiedene
Instandsetzungsarbeiten erforderlich geworden, u.a. an der
Kraftstoffanlage, 9.7.2016.
Zu Beginn des Jahres konzentrierten wir uns auf die Fertigstellung
des nördlichen Heizhausanbaus. Dieser Raum dient künftig als Depot
für Fahrzeuge und Ersatzteile und kann in geringem Umfang auch als
Werkstatt genutzt werden. Es wurden die Elektrik fertiggestellt und
ein großes Schwerlastregal aufgebaut. Der Schwerpunkt der Arbeiten
im Jahr 2016 lag aber vor allem auf einer Reihe von Instandsetzungs-
und Pflegearbeiten an Gebäuden und Anlagen. Diese bringen zwar keine
spektakulären Veränderungen im Museum mit sich, sind aber
unumgänglich, um unser Museum langfristig zu erhalten. Darüber
hinaus wurden die Vorbereitungen für die Erweiterung der unteren
Ausweichstelle vorangetrieben. Dazu zählen die Aufarbeitung und
Umspurung zweier schwerer Weichen, welche ursprünglich von
sächsischen 750 mm-Schmalspurbahnen stammen und der begonnene
Abriß der Reste der regelspurigen Gleiswaage.
Aufarbeitung von Weichenkomponenten, 6.2.2016.
Die hölzerne Eindeckung der Gleise vor dem Werkstattanbau war
im Laufe der Jahre morsch geworden und wurde nun erneuert. Hier
bei der Demontage der alten Bretter, 6.2.2016.
Nachdem Teile unseres Besucherparkplatzes vor allem bei
feuchter Witterung immer schlechter befahrbar waren, haben wir
in diesen Bereichen die entstandene Humusschicht mit einem
Radlader entfernt und die Flächen anschließend mit
Frostschutzmaterial neu befestigt, 26.3.2016.
Auch die Geländer im Gelände bedürfen von Zeit zu Zeit etwas
Zuwendung, 22.6.2016.
Auf dem Dach der Werkstatt wurde der Oberlichtaufsatz
umfangreich instandgesetzt. Aktuell wird der Schutzanstrich der
aus PUR-Schaum bestehenden Dachhaut für das Gesamtgebäude
erneuert, 6.8.2016.
Die regelspurige Gleiswaage von unserer ehemaligen
Anschlussbahn war leider nur noch rudimentär vorhanden und
insbesondere die Ausmauerung der Grube in sehr schlechtem
Zustand. Da eine Rekonstruktion unsere Kapazitäten deutlich
überstiegen hätte, werden die Reste nun zurück gebaut. Hier ist
der Brückenträger der Waage bereits aus der Grube gehoben und
wird gerade zerlegt, 27.8.2016.
Im Zusammenhang mit dem Bau der beiden Abwassergruben erfolgt
auch die Verlegung einer Wasserleitung zwischen Heizhaus und dem
Steinbruchgebäude. Aufgrund einer großen Zahl querender
Leitungen erfolgt die Ausschachtung des Grabens in Handarbeit,
wovon uns auch Temperaturen von 30 °C nicht abhalten
können. Foto: S. Otto, 3.9.2016.
Das Mähen umfangreicher Flächen gehört ebenfalls zum
notwendigen Standardprogramm eines jeden Jahres. Foto:
S. Otto, 3.9.2016.
Eine Vereinsexkursion führte uns u.a. ins Besucherbergwerk
Pöhla. Bis zur Wende fand hier ein umfangreicher Uranabbau
statt, der heutige Besucherbereich erstreckt sich hingegen auf
einen Versuchsabbau auf Zinn, 23.1.2016.
Soweit nicht anders angegeben, alle Fotos: Michael Otto