Bei bestem Herbstwetter präsentierten sich zur
Herbstausstellung unter anderem die Gitterseer EL 9 und die
B 660 aus dem Kalkwerk Ludwigsdorf im Einsatz. Foto:
M. Otto, 4.10.2014.
Zur Feldbahnschau vom 3. bis 5. Oktober standen die
Wismut- und sonstigen Bergbaufahrzeuge im Mittelpunkt. Die
betriebsfähigen Akkuloks kamen fast pausenlos zum Einsatz,
meist am U-Bootzug, aber auch vor Huntegarnituren. Mehrere Dutzend
aktive und ehemalige Bergleute nutzten die Gelegenheit, unser Museum
kostenlos zu besuchen und wussten einiges aus dem Alltag Untertage
zu berichten. Mit insgesamt 2000 Leuten war die
Oktoberausstellung gut besucht. Heimlicher Star der Veranstaltung
war die neu von der Wismut GmbH übernommene
B 360 electronics. Diese erst 2008 modernisierte
Standard-Wismutakkulok besitzt eine stufenlose Fahrsteuerung mittels
Joystick, weshalb sich die Kraft der Fahrmotoren sehr
feinfühlig dosieren lässt.
Die B 360 electronics auf Bergfahrt mit dem
U-Bootzug. Foto: M. Otto, 3.10.2014.
Natürlich wurde auch ein Teil der derzeit nicht
betriebsfähigen Grubenloks ausgestellt, so zum Beispiel die
EL 8 vom Zinnerz Altenberg und die seltene Fahrdrahtlok vom
Typ EL 11, welche vormals bei der Kaolingrube Kemmlitz im
Einsatz stand. Foto: M. Otto, 5.10.2014.
Auch außerhalb der großen Veranstaltungen konnten wir
zahlreiche Einzelbesucher und Gruppen begrüßen. Allein
zwischen Anfang August und der Herbstausstellung kamen sechs
Ausflugsbusse, zwei größere Motorradausfahrten und
mehrere kleine Gruppen mit insgesamt über 500 Besuchern.
Einerseits bedeutete dies jede Menge Organisationsaufwand und
belastete die Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit bis an die
Grenze des Machbaren, aber andererseits gab es viele positive
Reaktionen auf die Angebote und natürlich auch zusätzliche
Einnahmen für unsere Museumsarbeit. Den Abschluss der
diesjährigen Veranstaltungssaison bildete wieder das
Schlittenhunderennen am 29. und 30. November.
Neben dem Veranstaltungsbetrieb ging es natürlich auch bei
unseren Bau- und Fahrzeugprojekten vorwärts. Dabei
konzentrierten wir uns vor allem auf die Fortführung der
bereits seit längerem in Arbeit befindlichen Projekte. Im
zukünftigen Depotraum im nördlichen Heizhausanbau wurden
mit viel Aufwand die Wände weiter saniert. Für die
Gleisanbindung dieses Gebäudeteils konnte der Neubau einer
S 18-Weiche in eigener Werkstatt bis auf die Stelleinrichtung
abgeschlossen werden. Auch die Dächer erfordern unsere
Aufmerksamkeit. So wurde beim Lagergebäude auf einer
Teilfläche die Dachhaut durch einen Dachdecker erneuert und bei
dem benachbarten Vordach ebenfalls auf einer Teilfläche in
Eigenleistung die maroden Dachplatten ersetzt. Zusätzlich steht
im Herbst immer die Reinigung der Dächer und Dachrinnen von
Laub an, was bei insgesamt 25 Gebäuden in unserem Museum
doch einige Zeit in Anspruch nimmt.
Im nördlichen Heizhausanbau müssen zahlreiche
Wandflächen neu verputzt werden. Foto: S. Otto,
8.11.2014.
Im Anschluss erhalten die Wände einen Anstrich mit
Kalkfarbe. Foto: S. Otto, 8.11.2014.
Am Vordach vom Lagergebäude haben wir begonnen, die alten
Dachplatten gegen neue Faserzementplatten auszutauschen. Foto:
M. Otto, 15.11.2014.
Der bisher ausgefallene Winter macht selbst im Dezember noch
Lackierarbeiten möglich, hier am Führerhaus der
Gmeinder 45/50 PS ex Kalkwerk Ludwigsdorf. Foto:
S. Otto, 13.12.2014.
Zeitgenössischer Lageplan des Mineralölwerks
Herrenleite, handgemalt auf einer großen Holztafel. Nach
Schließung des Mineralölwerks im Jahr 1964 wurde der
Plan zersägt und die Einzelteile dienten bei einer Familie
als Regaleinlegeböden. Das hochinteressante Stück
Lokalgeschichte wurde uns freundlicherweise übergeben,
wofür wir an dieser Stelle nochmal recht herzlich Danke
sagen wollen. Der Verbleib des fehlenden rechten Segmentes ist
derzeit leider unbekannt. Foto: S. Otto, 8.11.2014.
Bisher nutzten wir bei großen Veranstaltungen am Haupteingang
ein Partyzelt für die Kasse. Dieses passt jedoch optisch nicht
zum Feldbahnumfeld und störte aufgrund seiner zentralen Lage
auf vielen Blickbeziehungen. Außerdem schützte es nicht
vor Kälte und Wind sowie nur bedingt gegen Regen. Deshalb
entstand das Projekt, in Anlehnung an die auf Torfbahnen häufig
anzutreffenden Aufenthaltswagen einen Kassenwagen auf 600 mm neu zu
bauen, welcher besser zur Feldbahnoptik passt und zuverlässig
vor Witterungsunbilden schützt. Als Ausgangsbasis dienen dabei
Teile aus unserem Ersatzteillager wie z.B. Achsen und Achslager
sowie der Rahmen eines vor längerer Zeit in einem Lausitzer
Steinbruch geborgenen Muldenkippertorsos.
Das Fahrgestell vom Kassenwagen erblickte in der neuen
Lorenschmiede das Licht der Welt. Die Schmiede soll nicht nur
als Museumsschaubereich dienen, sondern auch für unsere
regulären Werkstattarbeiten genutzt werden. Foto:
S. Otto, 25.10.2014.
Einen Monat später war bereits der Aufbau der
Seitenwände in vollem Gange. Foto: S. Lietzmann,
20.11.2014.
Wir wünschen allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest und
einen guten Start ins neue Jahr.
4. September 2014
In den letzten beiden Monaten wurden vor allem die laufenden
Projekte weiter vorangetrieben. Nachdem bereits zu Pfingsten die
braune Grumbacher Ns 2 f in den Einsatzbestand gewechselt
war, erhielt nun auch ihre baugleiche, aber grün lackierte
Schwester aus derselben Ziegelei eine technische Durchsicht und
konnte nach verschiedenen Instandsetzungsarbeiten in Betrieb gehen.
Dabei wurde darauf geachtet, den gut erhaltenen letzten
Einsatzzustand optisch nicht zu verändern. Neben der
Fortführung der Arbeiten an MD 3 und
Gmeinder 45/50 PS erfolgten auch Reparaturen an der
Gitterseer EL 9 und am Führerhaus der Demag ML 15.
Begonnen wurde mit der Instandsetzung der Jung ZL 105. Hier
steht eine umfangreiche Reparatur des Motors an, nachdem vor einigen
Jahren leider vermutlich durch einen Kraftstoffschlag Risse im
Motorblock aufgetreten waren.
Die grüne Grumbacher Ns 2 f bei einem ihrer
ersten Einsätze in der Herrenleite. In genau diesem Zustand
fuhr sie die letzten Jahre in der Ziegelei und soll ganz
bewußt so erhalten bleiben, 30.7.2014.
Am neuen Depotraum im nördlichen Anbau am Heizhaus wurden
inzwischen an beiden Giebelseiten die Maueröffnungen für
die benötigten größeren Tore hergestellt. Die Rahmen
der Tore wurden eingebaut und die Torflügel angepaßt
sowie zu großen Teilen bereits optisch aufgearbeitet.
Darüber hinaus wurde die Fenster gesichert und es fanden erste
Arbeiten an den Wänden und der Elektrik statt. Für die
beiden Gleise in diesem Raum und deren Anbindung an das Gleisnetz
wurden mehrere Gleisjoche gebaut und der Neubau einer Weiche in
eigener Werkstatt ist in vollem Gange.
In der Schmiede wurde erstmals ein Feuer entfacht und es ging mit
großen Schritten mit dem Innenausbau weiter. So wurden weitere
Maschinen, Werkbänke und sonstige Gerätschaften
installiert, die Fenster bis auf Restarbeiten eingeglast und
größere Teile der Elektrik installiert. Für den
Fußboden konnten wir gebrauchtes, klassisches Holzpflaster
beschaffen. Dieses wurde von einem Privatmann, der ein Faible
für historische Architektur und alte Technik besitzt, vor
einigen Jahren aus einem Abrißobjekt geborgen mit dem
weitsichtigen Hintergedanken, daß es später in einem
musealen Kontext nochmal Verwendung finden könnte. An dieser
Stelle nochmals vielen Dank dafür. Das Holzpflaster ist
inzwischen in unserer Schmiede verlegt und trägt zum stimmigen
Gesamteindruck bei.
Im nördlichen Heizhausanbau wurde Ende Juni am Westgiebel
die Öffnung für die neue Gleiszufahrt hergestellt.
Auch bei den Wänden wartet noch eine Menge Arbeit auf uns,
28.6.2014.
Verlegung von Holzpflaster in der Lorenschmiede, 13.8.2014.
Schon seit längerem bemühen wir uns um typische
Wismutfahrzeuge der letzten Generation. Die SDAG Wismut stellte im
Betrieb für Bergbauausrüstungen in Aue eine ganze Palette
an Batterie- und Fahrleitungsloks her, die auch in anderen Gruben
sowie vereinzelt bei klassischen Feldbahnen zu finden waren. In
unserer Sammlung befanden sich bisher nur Vertreter der bis in die
siebziger Jahre gebauten Metallist und EL-M sowie als Vertreter der
letzten Generation eine betriebsfähige Tandemakkulok B 660
und eine ihrer wesentlichen technischen Komponenten beraubte
B 360. Am 5. August übergab uns die Wismut GmbH nun
eine erst 2008 modernisierte B 360 mit elektronischer
Steuerung, sechs große Hunte mit 1,6 m³ Inhalt,
einen Kabeltrommelhunt sowie eine Anzahl Weichen. Besonders
erfreulich ist, dass die Lok mit einem noch funktionsfähigen
Akku übernommen wurde und somit derzeit drei Akkuloks
gleichzeitig eingesetzt werden können.
Unsere Neuzugänge von der Wismut – lediglich der
hinterste Hunt ist schon länger bei uns und stammt vom
Kalkwerk Hammerunterwiesenthal, 8.8.2014.
Alle Fotos: Michael Otto
Am Wochenende 13./14. September werden wir mit einer kleinen
Transportablen Anlage am Lohmener "Steenbrecherfest" teilnehmen und
sind parallel am Sonnabend Ziel einer großen Motorradausfahrt.
Am 3. bis 5. Oktober findet zum Saisonabschluss noch einmal eine
große Feldbahnschau statt. Im Mittelpunkt stehen diesmal aus
gegebenem Anlass die Bergbaufahrzeuge der Sammlung, von denen auch
eine ganze Reihe zum Einsatz kommen soll.
24. Juni 2014
Nach einem halben Jahr soll nun endlich wieder einmal Aktuelles aus
der Herrenleite berichtet werden. Entsprechend viel hat sich
angesammelt, denn es hat sich einiges getan in der Zwischenzeit!
Über den Winter und im Frühjahr wurde das Bauprojekt
"Neuer Vortragsraum" zum Abschluss gebracht. Wie immer waren es die
"kleinen" Restarbeiten, die von den Beteiligten ein beharrliches
Dranbleiben forderten, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Vereinzelt schon vorab genutzt, wurde der Raum nun zu Pfingsten
endgültig seiner Bestimmung übergeben.
Zu Pfingsten ist der neue Vortragsraum gut besetzt. Die
Besucher erleben hier einen Vortrag zur Vereinsgeschichte.
Integriert in den Vortragsraum wurde der komplett überarbeitete
Ausstellungsbereich "Dresdner Trümmerbahnen" mit mehreren neu
gestalteten und beleuchteten Schautafeln, der RL 2 sowie einer
vor Jahren auf der Baustelle der Altmarktgalerie ausgegrabenen
Feldbahnachse. Damit konnten wir den ersten dauerhaften
Ausstellungsteil fertigstellen, der heutigen Ansprüchen an ein
Museum entspricht. Planungen für weitere Ausstellungsbereiche
gibt es bereits, allerdings können wir aufgrund unserer rein
ehrenamtlichen Arbeitsweise keine zeitlichen Prognosen abgeben.
Der Ausstellungsbereich Trümmerbahn: Zusätzlich zu
den Schautafeln vermitteln großformatige Bilder weitere
Eindrücke von den Arbeiten zur Enttrümmerung.
Das nächste große Projekt, der Umbau des alten
Vortragsraums zum Fahrzeugdepot, wurde nahtlos in Angriff genommen.
Der Rückbau von Zwischenwänden ist erledigt und der Einbau
zweier großer Tore sowie die Sicherung der Fenster mit Gittern
laufen aktuell. Vorbereitet werden Stück für Stück
die für den Einbau vorgesehenen Gleise, insbesondere die als
Eigenkonstruktion ausgeführte Weiche. Bis auf die Zungen
entstehen hier alle Teile, angepasst an die örtlichen
Verhältnisse, in eigener Werkstatt, um soviel
Abstellgleislänge wie unter Einhaltung der
Sicherheitsräume möglich zu realisieren.
An der Einfahrt zur neuen Depoterweiterung muss zunächst
Profilfreiheit hergestellt werden.
Die Überholung des S 4000 konnte soweit voran gebracht
werden, dass er im März erfolgreich den TÜV bestanden hat
und seitdem mehrmals zum Einsatz kam. Leider ist der Gesamtzustand
unter anderem im Bereich des Führerhauses noch lange nicht
befriedigend, so dass uns das Thema auch in Zukunft weiter begleiten
wird.
Fast zehn Jahre nach dem letzten Einsatz der transportablen
Feldbahnanlage beim Dresdner Dampflokfest wurde zum Festwochenende
"175 Jahre Leipzig-Dresdner-Eisenbahn" und 6. Dresdner
Dampfloktreffen die mobile Anlage wieder einmal am Haus 4 des
Bw Altstadt aufgebaut. Zahlreiche Fahrgäste, ein Auftritt im
mdr-Nachmittagsprogramm und die Verteilung von viel Infomaterial
lassen nur eine Bewertung zu: Der nicht ganz unerhebliche Aufwand
hat sich gelohnt und auch im kommenden Jahr werden wir wohl dabei
sein!
Ein weiterer Außeneinsatz fand am Wochenende vor Pfingsten zum
Feldbahn- und Alttraktorentreffen bei den Feldbahnern im
Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf statt. Dazu wurde die Demag
ML 15 mit dem S 4000 nach Chemnitz gebracht, wo sie dann
auf der schönen Strecke und an der Schau-Kieszwischenhalde zum
Einsatz kam. Nachdem der Lüfterkeilriemen sich in seine
Bestandteile zerlegt hatte wurde durch die Chemnitzer Kollegen
Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und wie durch ein Wunder
fand sich noch ein passender Ersatzriemen - vielen Dank noch einmal
für die Unterstützung! Die Lok verblieb in Hilbersdorf und
kam beim Kipploretreffen Ende Juni noch einmal zum Einsatz, bevor es
Mitte Juli wieder heim geht.
Bei den Gasteinsätzen der Demag ML 15 bestand auch
für andere Teilnehmer die Gelegenheit, nach einer kurzen
Einweisung eine Runde mit der Lok zu fahren.
Neuland wurde in diesem Jahr mit der Einstellung eines BuFDie
betreten. Ein Vereinsmitglied hat sich entschieden, den
Bundesfreiwilligendienst im Museum abzuleisten und sowohl die
laufenden Arbeiten zu unterstützen als auch das zuletzt etwas
eingeschlafene Projekt Schmiede voran zu bringen. Nach den ersten
drei Monaten sind vor allem im Inneren der Schmiede deutliche
Fortschritte zu erkennen, derzeit erfolgt die Aufstellung von
transmissionsgetriebenen Maschinen, das Verputzen der Wände,
die Vorbereitung des Fußbodens auf die Verlegung von
Holzpflaster und vieles mehr.
Bereits zu Pfingsten wurden den Besuchern bei der
13 Uhr-Führung der Bauzustand an der Schmiede gezeigt
sowie einzelne Maschinen, hier eine fußbetriebene
Ständerbohrmaschine, vorgeführt.
Zu den Bahnerlebnistagen fanden knapp 400 Besucher den Weg in
die Herrenleite, für eine Veranstaltung mit kleinem Programm
ein guter Wert. Gleich zum nächsten, langen Wochenende
über den 1. Mai bescherten insgesamt drei bestellte
Führungen mit zahlreichen Gästen einen guten Start in die
Saison. Die traditionell größte Veranstaltung zu
Pfingsten fiel dagegen zwar nicht ins Wasser, aber drei Tage
tropische Hitze und voller Sonnenschein hatten einen ähnlich
oder vielleicht noch stärker dämpfenden Effekt auf die
Besucherzahlen. Trotz allem gab es für die immerhin über
1000 Besucher viel zu erleben: Gezeigt wurden erstmals mehr als
50 verschiedene Lokomotiven, von denen eine ganze Reihe auch
zum Einsatz kam. Neben der Eröffnung des Vortragsraums und des
Trümmerbahnausstellungsbereichs gab es eine kleine Ausstellung
zum Wismut-Bergbaubetrieb "Willi Agatz" in Dresden-Gittersee, die
neue Feldbahnmedaille wurde geprägt und ein neues, schön
gestaltetes Malbuch wurde vorgestellt. Auf der Anschlussbahn fuhren
die Draisine der Eisenbahnfreunde Langenau und der Schienentrabi vom
Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde, die letzten
Neuzugänge wurden präsentiert und der im letzten Herbst
von Jörg Schubert gedrehte Film über den Kiestransport im
Feldbahnmuseum wurde erstmals vorgeführt.
Unsere großen Loks (LKM Ns 3 f,
V 10 C) waren dieses Pfingsten vor dem Demitzschuppen
zu sehen.
Auch wenn die Feldbahnsammlung in der Herrenleite sehr umfangreich
ist, gibt es doch im Rahmen des Sammlungskonzeptes einige
Lücken, die bisher nicht geschlossen werden konnten. Seit Mitte
Mai ist es wieder eine weniger, nachdem aus Ladeburg bei Berlin eine
in der Slowakei gebaute Diesellok des Typs BN 30 U
erworben werden konnte. Der Vorbesitzer erfüllte sich mit der
Lok, einigen Wagengestellen und Gleisen Mitte der siebziger Jahre
den Traum von der eigenen Eisenbahn. Dabei stand gar nicht der
Gedanke an eine Feldbahn Pate, eigenen Aussagen zufolge sollte es
eigentlich eine "01" werden, aber da führte beim besten Willen
kein Weg hinein. So wurde bei den Ziegelwerken Zehdenick eine
abkömmliche Maschine mit der dort üblichen Spurweite
630 mm erworben und später mit einer äußerst
soliden Holzverkleidung versehen. Glücklicherweise blieben
wesentliche Komponenten der originalen Karosserie darunter erhalten,
so dass die Lok zukünftig einmal im Liefer- oder letzten
Einsatzzustand restauriert werden kann.
Die BN 30 U beim Abladen in der Herrenleite nach
einer langen Reise aus Brandenburg.
Schon vor dem Winter ausgemacht war der Tausch einer
Ständerbohrmaschine aus unseren Beständen mit einem aus
einer verschrotteten Regelspurlok stammenden OMZ 122-Motor vom
Feldbahnmuseum Guldental. Am Wochenende nach Pfingsten ging es dann
endlich auf die über 500 km lange Reise und der Tausch
wurde zu beiderseitiger Zufriedenheit vollzogen. Zwar fehlt dem
Motor u.a. die komplette Einspritzanlage, aber in seiner
Grundsubstanz ist er viel besser als der Motor in der 2012
erworbenen Lok von der Baufirma Burmeister.
Auf diesem Bild wird deutlich, wie groß der Motor
für die OMZ 122 wirklich ist.
In der Werkstatt konzentrierten sich die Arbeiten auf die
Inbetriebnahme der ersten Grumbacher Ns 2 f. Die Lok war
noch Ende der achtziger Jahre zur Generalreparatur in der bekannten
Werkstatt in Leipzig-Wahren und kam danach kaum zum Einsatz.
Über zwanzig Jahre Abstellzeit legten jedoch eine
tiefgründige Durchsicht nahe, um nicht mit einer vorschnellen
Inbetriebnahme Schäden zu verursachen. Die Maschine kam zu
Pfingsten genauso wie die Ns 2 h ausgiebig zum Einsatz.
Mittlerweile wurden die Arbeiten an der zweiten Grumbacher
Ns 2 f begonnen und auch bei ihr fanden bereits erste
erfolgversprechende Probefahrten statt.
An der HF 50 B wurde eine sehr arbeitsintensive
Restaurierung des Lacks in Angriff genommen. Hier soll ein für
Feldbahn- wie wohl auch für die meisten anderen Bahnmuseen
ungewöhnlicher Weg gegangen werden: Anstatt das Fahrzeug
einfach neu zu lackieren, werden lose Schollen des Altlacks
Stück für Stück geschmeidig gemacht und mit
Epoxidharz fixiert - eine Methode, die im Bereich der Denkmalpflege
seit langem etabliert ist. Damit bleibt der optische Eindruck der
letzten Einsatzjahre in den Schiefergruben Lehesten erhalten,
welcher mit einer Neulackierung unwiederbringlich verloren gehen
würde.
An der MD 3 wurde u.a. die Abgaspfeife nachgebaut und die
fehlenden Blechteile für den Nachbau des Führerhauses von
einer Metallverarbeitungsfirma angefertigt. Schritt für Schritt
nähert sich somit das Äußere dem
Auslieferungszustand, nachdem die Lok viele Jahre parkbahntypische
Aufbauten besaß. Kleine Fortschritte macht auch die Gmeinder
45/50 PS, gleichzeitig erfolgten an verschiedenen Loks
notwendige Instandsetzungen wie die Abdichtung des Getriebes der
Guttauer Ns 2 f oder die Erneuerung der Kupplung zwischen Motor und
Getriebe an der mittlerweile 80-jährigen RL 1 a.
Besonders erfreulich war der durch intensive Pflegemaßnahmen
ermöglichte Einsatz der Doppelakkulok B 660 während
der Bahnerlebnistage vor dem Personenzug, hier waren wir
zwischenzeitlich schon einmal kurz davor, einen der beiden Akkus
abzuschreiben.
Unsere B660 konnte beim Einsatz vor dem Besucherzug volle
Leistung zeigen. Leise, und vor allem ohne Abgase!