26. September 2007
Informationen zu unserer Herbstveranstaltung 2007
Zum Abschluss der diesjährigen Museumssaison findet am
Wochenende nach dem 3. Oktober (06. und 07.10.) eine große Ausstellung statt.
Geöffnet ist an beiden Tagen zwischen 10 und 18 Uhr, dabei erwarten den Besucher
im Museumsgelände: Feldbahnfahrbetrieb mit mehreren Zügen, Führungen, täglich um 15 Uhr
Lokparaden, die Feldbahnmedaille 2007, Imbiss, Kaffee und
selbstgebackener Kuchen.
Als Höhepunkt gibt es Fahrten mit Draisinen auf einem
Teilstück der Regelspurstrecke Pirna-Herrenleite anlässlich deren 100jähriger
Eröffnung. Zum Einsatz gelangen dann die hier zu sehenden Draisinen von den
Eisenbahnmuseen Langenau und Zubrnice.
Aufgrund des starken Interesses der Besucher an der
Geschichte der Herrenleite haben wir eine Broschüre zum Eröffnungsjubiläum der
Strecke Pirna-Herrenleite herausgebracht. Dieses Heft kann an unserem
Souvenirstand erworben werden.
Im Museumsgelände dreht dann noch eine Feldbahn im Maßstab
1:3 ihre Runden und lädt zum Mitfahren ein. Jede Menge Schokoladiges kann man am
Stand der Firma Zetti zu Werkspreisen kaufen.
Am Sonntag den 07.10. wird ein Omnibus während der Museumsöffnungszeiten vom
Kauflandparkplatz Pirna-Copitz in die Herrenleite fahren.
Alle Fotos: S. Otto, Pfingsten 2007
1. August 2007
In den letzten anderthalb Monaten hat sich in der Herrenleite wieder einiges getan. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag dabei in der Vorbereitung für die weitere Gleisverlegung sowie im weiteren Aufbau des Ellokschuppens aus Demitz-Thumitz.
Für die Verlängerung unserer Fahrstrecke bis zum Haupteingang und die in diesem Zusammenhang erfolgende Anbindung des Ellokschuppens wurde die Aufarbeitung dreier Va-Weichen, welche ursprünglich aus dem Bestand sächsischen Schmalspurbahnen stammen, sowie einer S 18-Weiche weiter vorangetrieben. Während sich bei letzterer der Aufwand mit der Überarbeitung der Zungen- und Stellvorrichtung in Grenzen hielt, sind die Arbeiten an den anderen Weichen sehr umfangreich. Neben der Umspurung von 750 mm auf 600 mm Spurweite ist auch die komplette Demontage der Radlenker, Herzstücken und Zungenvorrichtungen nötig. Nach gründlicher Reinigung der Einzelteile müssen diese je nach Erhaltungszustand teilweise aufgearbeitet oder vollständig ersetzt und alle Schraubverbindungen nachgeschnitten werden. Insgesamt eine sehr aufwendige Angelegenheit.
Beim Ellokschuppen konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Fertigstellung der Bretterverschalung an der Rückseite des Gebäudes. Dabei werden die im Steinbruch geborgenen Wandsegmente nach der Ausbesserung von Schadstellen mit einem speziellen Holzverfestiger behandelt, welcher die bereits angegriffene Holzoberfläche konsolidiert und weitere Schäden durch Witterungseinflüsse unterbinden soll. Da wir die Seitenwände nicht in alle Einzelbretter zerlegt, sondern zur Schonung der historischen Substanz in größeren zusammenhängenden Segmenten belassen haben, gestaltet sich die Arbeit in Höhen bis zu 7 m aufgrund des Gewichtes der Teile nicht immer einfach. Durch den Einsatz unserer Hubbühne oder den Aufbau eines Gerüstes lassen sich die Arbeiten jedoch zumindest teilweise vereinfachen. Inzwischen wurde auch das erste Schuppengleis innerhalb des Gebäudes verlegt, die drei anderen sollen in den nächsten Wochen folgen.
Neben den Arbeiten mit direktem Feldbahnbezug muß man sich beim Aufbau eines Museums (leider) auch mit einer ganzen Reihe weltlicher Probleme beschäftigen, die mit unserem eigentlichen Hobby nichts zu tun haben. So ist derzeit eine Abwasserleitung verstopft, an der auch unsere frisch eingerichteten Besuchertoiletten angeschlossen sind. Nach mehreren Reinigungsversuchen mit einem handelsüblichen Hochdruckreiniger samt Spülschlauch und einer ersten Aufgrabung, welche bereits einige Arbeitstage in Anspruch nahmen, ist das Problem noch immer nicht gelöst, die verstopfte Stelle aber recht genau eingekreist - nämlich direkt unter einer schweren Va-Weiche im Vorfeld der Museumshalle. Um diese nicht aus- und nachher wieder einbauen zu müssen, wollen wir nun mit Hilfe einer professionellen Rohrreinigungsfirma nochmal versuchen, des Problems Herr zu werden.
Am letzten Wochenende fanden die ersten beiden Sommerfahrtage in diesem Jahr statt. Leider hatte sich Petrus in der Jahreszeit geirrt, denn anstatt Wohlfühlsonnnenschein schickte er uns regnerisch-trübes Novemberwetter. Aber selbst davon ließen sich jeweils rund 100 Hartgesottene an beiden Tagen nicht von einem Besuch im Feldbahnmuseum abhalten. Dafür konnten sie Feldbahnfahrten in den kurzen Regenpausen, einige ausgestellte Loks und natürlich lecker Grillfleisch genießen. Bleibt zu hoffen, daß beim zweiten Fahrwochenende am 11. und 12. August das Wetter wieder mitspielt und der Ausflug in die Herrenleite dann für alle Gäste ein schönes Erlebnis wird.
Ansonsten laufen derzeit noch eine Reihe von weiteren Aktivitäten. Neben dem Beginn der Arbeiten am lange geplanten Grubengleis über einer bereits vorhandenen Lkw-Untersuchungsgrube in der Werkstatt sollen noch die umfangreichen Tätigkeiten zur Geländepflege und Vegetationskontrolle durch unsere 1 €-Jobber nicht unerwähnt bleiben.
Bau des ersten Abstellgleises im aus Demitz-Thumitz umgesetzten Ellokschuppen. Foto: S. Otto
Zum Sommerfahrwochenende am 28. Juli kam eine unserer Hosenaer AEG bereits in die Nähe ihres zukünftigen Zuhauses. Foto: S. Otto
11. Juni 2007
Förderung aus dem Leader+ -
Programm
Seit Jahren sind wir in verschiedenen Gremien, welche sich mit Fragen der
touristischen Weiterentwicklung der Region beschäftigen, aktiv. Unter anderem
beteiligten wir uns an Workshops zur Konzeption des "Erlebnis Elbsandstein",
welches durch das Leader+-Programm der Europäischen Union gefördert wurde. Auch
für den weiteren Museumsausbau bemühten wir uns schon seit langem um Förderungen
aus diesem Programm, jedoch scheiterte dies immer an der ungeklärten
Eigentumsfrage des Museumsgeländes. Nachdem am 27. April 2006 der Kaufvertrag
unterzeichnet wurde, forcierten wir die Antragstellung. Die Unterlagen mussten
bis allerspätestens Ende Juli eingereicht werden und am Ende fehlte nur noch der
Auflassungsvermerk im Grundbuch, womit das alte Problem immer noch Bestand
hatte... Aber auch dieser konnte in letzter Minute beschafft werden. Da die
Vorarbeiten schon sehr weit fortgeschritten waren brachte die Prüfung der
Unterlagen fast keine Unstimmigkeiten, so dass wir schon wenige Tage später
Zuwendungsbescheide über die beiden Teilprojekte in den Händen halten
konnten.
Als
Erstes wurde der historisch wertvolle ehemalige Ellokschuppen aus den
Demitz-Thumitzer Granitsteinbrüchen umgesetzt. Dieser stellt einerseits an sich
schon ein Ausstellungsstück dar und bleibt auf diesem Wege der Nachwelt
erhalten. Gleichzeitig wird sich so die Abstell- und Ausstellungsfläche im
Museum deutlich vergrößern. So sollen die noch in der Museumshalle
zwischengelagerten Fahrzeuge umgesetzt werden und danach die dortige
Ausstellungsfläche dadurch komplett nutzbar werden. Als Zweites konnte endlich
mit der dringend erforderlichen Dachsanierung am alten Kesselhaus begonnen
werden, welche ansonsten 2007 alle unsere Kräfte gebunden hätte. Eingebaut
wurden außerdem zeitgemäße Toiletten, welche vor allem während der
Veranstaltungen dringend notwendig sind. Weiterhin soll ein Vortragsraum
anstelle des bisherigen Provisoriums eingerichtet werden und der größte
Gebäudeteil als Depotfläche genutzt werden.
.
Der größte Teil der durch
Firmen durchgeführte Bauarbeiten musste bis Ende 2006 abgeschlossen werden, da
das Programm ausläuft. Unsere Eigenleistungen werden sich noch über dieses Jahr
hineinziehen. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa 100.000 Euro, wovon 80 %
gefördert werden. Dies bedeutet, dass wir die Restsumme (Eigenleistungen im
Sinne von erbrachter Arbeit verringern nur die Projektsumme, aber nicht die
Eigenmittel!) in Höhe von etwa 20.000 Euro selbst aufbringen mussten. Natürlich
würden wir uns dabei auch über Spenden zugunsten des Projektes, aber auch über
zahlreiche Besucher freuen, welche sich vom Projektfortschritt
überzeugen.
Neue Fahrzeuge
Henschel DG 13
Schon vor einigen Jahren traten Mitglieder des
Heimatvereins Bad Wurzach, die im ehemaligen Torfwerk Haidgau ein Museum
aufbauen und betreiben, mit dem Wunsch nach einer betriebsfähigen kleinen Lok
für ihren Zugbetrieb an uns heran. Auch wenn wir den zahlreichen ähnlichen
Anfragen im Allgemeinen nicht aufgeschlossen gegenüber stehen, lagen die Dinge
im konkreten Fall etwas anders. Angeboten wurde im Tausch eine komplette
originale Henschel DG 13, welche sogar prinzipiell noch betriebsfähig sein soll.
Für den dortigen Betrieb war sie vor allem deshalb nicht geeignet, da die
Personale den kraftaufwendigen Startvorgang nicht mehr ohne weiteres auf sich
nehmen wollen.
Im Tausch erhielten die Wurzacher eine Jung EL 105 mit
Junkers-Gegenkolbenmotor und elektrischem Anlasser. Die Maschine stammte von der
Ziegelei Grechwitz und wurde zusammen mit einer weiteren EL 105 Anfang der
neunziger Jahre übernommen. Während die andere Jung von Anfang an als
Bestandteil der Sammlung geführt wurde war die nun in Bad Wurzach befindliche
Lok eigentlich für einen später nicht zustande gekommenen Tausch vorgesehen. Nun
wurde die Maschine weitgehend zerlegt und alle wichtigen Baugruppen
überarbeitet. Zum Schluss erhielt sie eine den Wünschen der Wurzacher
entsprechende neue Farbgebung. Am 15. Oktober 2005 wurde dann der Tausch über
700 km Entfernung vollzogen.
Werklok LKM N2 und Wagen
Ende Juni und
Anfang Juli 2006 konnten wir zwei weitere Regelspurfahrzeuge in unsere Sammlung
aufnehmen. Und zwar trennte sich die Sächsische Bühnen-, Förderanlagen- und Stahlbau GmbH (SBS, früher Kelle &
Hildebrandt) von seiner Werklok des LKM-Typs N 2 und einem Werkwagen. Die
dortige Anschlussbahn wird schon seit vielen
Jahren nicht mehr betrieben. Und auch die Nutzung der Fahrzeuge für
innerbetriebliche Transport wurde im Laufe der letzten Zeit immer sporadischer.
So entschied die Firmenleitung, sich von Fahrzeugen unter der Maßgabe zu
trennen, dass sie möglichst in der Region verbleiben und der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden sollen. Beides können und wollen wir natürlich
gewährleisten. Der Transport der Lok erfolgte wieder mit Unterstützung unseres
bewährten Partners, der Heinrich Schwertransporte GmbH sowie eines Tiefladers
der Fa. Richter aus Dresden. Den Wagen transportierten wir dagegen selbst mit
unserem S 4000 und Anhänger, wobei der Wagen für den Transport zur besseren
Ladungssicherung und Masseverteilung ausgeachst wurde (Achsen auf dem Lkw, Rest
auf dem Anhänger). Wenige Wochen später folgte
noch ein zweiter Flachwagen.
Den (vorläufigen?) Abschluss der Regelspursammlung bildet
ein vom Eisenbahnmuseum Schwarzenberg übernommener zweiachsiger
Flachdachgüterwagen, welcher bei den Eisenbahnfreunden üblicherweise unter der
Bezeichnung "G 10" geläufig ist. Der Wagen stammte ursprünglich vom
Mineralwollewerk Bad Berka, welches vor allem durch seine elektrisch betriebene
Anschlussbahn bekannt war. Zumindest aus heutiger Sicht kann davon ausgegangen
werden, dass es bei den sechs großen Regelspurfahrzeugen bleiben wird, da
zukünftig durch den Rückbau eines Teils der Gleise nicht ausreichend Platz für
weitere Objekte sein wird.
Wagenzugänge
In den
letzten zwei Jahren gab es eine Reihe von Wagenzugängen im Feldbahnsektor, wovon
die wichtigsten hier aufgeführt werden sollen. An erster Stelle seien eine ganze
Anzahl in den Demitz-Thumitzer Steinbrüchen geborgener Wagen verschiedener
Bauarten genannt. Es handelt sich dabei um Loren, Stirnbordwagen und Flachwagen,
welche meist nach Unfällen oder schweren Beschädigungen einfach im Gelände
liegen geblieben sind. Einige der Wagen wurden wieder hergerichtet, andere
werden das gerade für Steinbrüche typische Motiv "Schrott am Wegesrand"
repräsentieren. Weiterhin erreichten uns im Tausch
gegen Ersatzteile vom Blaulichtmuseum Beuster in
Sachsen-Anhalt drei 1,75 m³-Muldenkipper, die unseren Zug großer Loren ergänzen
werden. Zum Schluss möchten wir zwei Vierachser erwähnen, welche auf Grund eines
Tipps eines ortsansässigen Technikfreundes aus der lange stillgelegten
Papierfabrik Lauter geborgen werden konnten.
Fahrzeugaufarbeitung
Auch auf dieser Strecke gibt es verschiedene Neuigkeiten. Neben einer Reihe
Kleinarbeiten und Reparaturen an den regulär eingesetzten Fahrzeugen erfolgte
eine grundhafte Reparatur unserer Lok 65, Spitzname "Blaues Wunder". Die
Maschine vom LKM-Typ Ns 1 dient uns seit Jahren als Zugpferd insbesondere bei
den Transportablen Anlagen. Hier wurde der Lok einiges abverlangt, die
Laufleistung war für eine solch kleine Maschine jedenfalls beachtlich. Neun
Jahre nach der letzten großen Instandsetzung wurde die Lok komplett demontiert,
gereinigt und verschiedene Komponenten überarbeitet oder erneuert. Aufgrund der
Erfahrungen der letzten Jahre musste die Lok eine Reihe von kleineren Umbauten
über sich ergehen lassen. U.a. wurden der Tank und die Abgasanalge verlegt.
Hinzu kam ein wirksamer Schallschutz, um die Arbeitsbedingungen für den
Fahrzeugführer zu verbessern. Der Clou ist allerdings eine Verladehilfe, wobei
die Lok nur noch an eine Öse am Motorvorbau angehängt werden braucht.
Mit Blick auf den Festumzug zum 800-jährigen Stadtjubiläum Dresdens
standen wir vor der Frage, welches Fahrzeug im von uns gestalteten Bild zur
Enttrümmerung die Trümmerbahnen repräsentieren soll. Auch wenn sich in der
Sammlung mit der O&K RL 2 eine in dieser Zeit in Dresden eingesetzte Lok
befindet, ist einerseits deren äußerer Zustand nicht befriedigend und
andererseits soll in einem Festumzug möglichst für alle Zuschauer eine klare und
eindeutige Assoziation geweckt werden. Deshalb fiel die Wahl auf die Henschel
"Riesa", welche optisch weitgehend in einen typischen Einsatzzustand versetzt
wurde. Neben einer schwarzen Farbgebung aller bisher hellgrüner Partien am
Führerhaus (eine Seite war stark verwittert und hätte sowieso erneuert werden
müssen) erfolgte vor allem der Neubau der Fenster. Diese waren bei einem der
Vorbesitzer entfernt worden, wobei auch alle Ausschnitte für Scharniere etc.
professionell zugeschweißt wurden. Die Maschine steht nun also als vollwertiges
Ausstellungsstück zur Verfügung.
Eine betriebsfähige Aufarbeitung ist zwar seit der Übernahme der Lok im Jahre
2001 erklärtes Ziel, ist aber kurzfristig nicht umsetzbar. Insbesondere die
fehlenden Kesselunterlagen stellen uns vor große Probleme. Vielleicht kann aber
einer der Leser Hinweise geben, auf welchem Wege folgende Originalunterlagen
beschafft werden können (sicherlich nur als Kopie):
Eine weitere "Baustelle", welche noch vor dem Umzug begonnen wurde, ist eine
unserer beiden Ns 2 h. An dieser wurde schon vor längerer Zeit das komplette
Fahrwerk überarbeitet und die optische Aufarbeitung begonnen. Nun läuft auch der
Motor wieder und die restlichen Arbeiten sollen Schritt für Schritt weiter
gehen. Auch wenn erste Probefahrten im Mai erfolgten, ist ein Abschluss der
Arbeiten nicht in Sicht, da vor allem die Holzverkleidung im Führerhaus sehr
aufwendig wird.
Im Rahmen einer vom Arbeitsamt geförderten Maßnahme wurden der zweite und
dritte Wagenkasten der Dresdner Parkeisenbahn (ex Bauunion - Strandbahn Prerow;
HFD-Nr. 111 und 112) komplett aufgearbeitet. Einer der Wagen erhält ein
Schutzdach ähnlich denen bei der Dresdner Parkbahn nach der Wende entstandenen,
um später auch bei Regenwetter Fahrten anbieten zu können. Leider haben wir für
die beiden Wagen noch keine Drehgestelle, so dass ein Einsatz der Wagen noch
einige Zeit auf sich warten lassen wird. Allerdings wurde hierfür schon von
einem Vereinsmitglied im Rahmen einer Facharbeit eine Konstruktion angefertigt.
Auch die Restaurierungsarbeiten an der ersten HFD-Lok, unserer 500
mm-spurigen AEG des Baujahres 1914, gehen wieder schrittweise voran. Die
Fahrmotoren wurden in einer Fachwerkstatt überprüft und stellenweise
ausgebessert. Derzeit wird die Montage des Fahrwerkes vorbereitet. Bis zu einer
vollständigen, möglichst betriebsfähigen Aufarbeitung wird wohl einige Zeit ins
Land gehen, da einige Baugruppen komplett ergänzt werden müssen. Es fehlen u.a.
fast der komplette Fahrschalter und der Stangenstromabnehmer.
Veranstaltungen
Auch in
den vergangenen zwei Jahren erfreuten sich vor allem die Veranstaltungen des
Museums großer Beliebtheit. So fanden zu Pfingsten
sowohl im Jahr 2006 als auch 2007 weit mehr als 3000
Besucher den Weg in die Herrenleite. Besondere Höhepunkte waren die beiden
Einsätze der Krauss-Lok 7790 von Manfred Werner aus Löbau im Dezember 2005 und
im Oktober 2006. Neu im Programm waren im Sommer 2005 zwei dicht
aufeinanderfolgende Sommerwochenenden, mit denen vor allem auf die
Touristen der Sächsischen Schweiz abgezielt wurde. Auch diese mit kleinerem
Personalaufwand zu bewältigenden Termine zeigten mit insgesamt fast 1000
Besuchern das Potenzial in den Sommermonaten. 2006 haben wir die Termine wegen
der Vorbereitung unserer Beiträge zum Dresdner Stadtjubiläum nicht wiederholt.
In diesem Jahr werden wir sie jedoch neu aufleben lassen (28./29. Juli sowie
11./12. August).
Unser Fazit zum 800-jährige Stadtjubiläum im vergangenen Jahr
fällt zwiespältig aus: Einerseits waren wir mit der Organisation der Festwoche
im Juli alles andere als zufrieden, erstmals seit zehn Jahren mussten wir mit
einem Einsatz der Transportablen Anlage Verluste einstecken, obwohl das (von
anderen Leuten organisierte) Stadtfest in den Vorjahren mit der Strecke auf der
Neustädter Hauptstraße auch für uns ein Riesenerfolg war. Diesmal bekamen wir
einen anderen, am Ende völlig ungeeigneten Standort zugewiesen. Man kann nur
abwarten, ob uns in Zukunft wieder der Aufbau der bewährten Strecke auf der
Hauptstraße ermöglicht wird. Andererseits war das von unserem Verein gestaltete
Festumzugsbild zur
Enttrümmerung in der Nachkriegszeit ein Identifikationspunkt für viele ältere
Dresdner. Nicht nur einmal wurde spontan das FDJ-Aufbaulied angestimmt! Und
wieder einmal kam einer der Tieflader der Fa. Heinrich zum Einsatz.
Daneben gab es eine ganze Anzahl kleinerer Veranstaltungen und
Außeneinsätze. So steigt die Zahl der sonnabends, aber auch unter der Woche
angefragten Führungen im Museum ständig. Zwei Einsätze der "verkürzten"
Transportablen Anlage sollen Erwähnung finden - einmal zum Bahnhofsfest in
Lohsdorf beim Verein Schwarzbachbahn e.V., bei dem
auch mit 99
590 nach über 50 Jahren wieder eine Dampflok im
Schwarzbachtal zu erleben war. Ein etwas größeres Abenteuer war der Transport
der Anlage mittels eigenem Lkw über die Grenze nach Tschechien zur befreundeten
Museumsbahn Zubrnice. Wegen der Tonnagebegrenzung des Grenzüberganges in
Schmilka musste über die Berge über Zinnwald gefahren werden. Interessant war
dabei, dass die komplette Abfertigung als Lkw - EU-Zollunion sei Dank -
schneller ging als die Wartezeit an der Pkw-Schlange...
Erstellt am: 15.11.1999 Zuletzte geändert am:
26.09.2007 Von: Siegfried Otto (c) HFD
e.V.