27. Juni 2010
Nun sind schon wieder Monate vergangen, seitdem wir an dieser Stelle Aktuelles aus dem Feldbahnmuseum berichteten. Der Grund ist nicht etwa, dass es keine Neuigkeiten gab – ganz im Gegenteil: Die Aktiven des Vereins haben im Museum alle Hände voll zu tun und nur selten findet jemand Zeit für andere Aufgaben. Die gesamte Vereinsarbeit erfolgt ehrenamtlich und somit sind die Kapazitäten begrenzt. Leider fallen diesem Umstand eine ganze Reihe wünschenswerter Dinge, wie die Berichte an dieser Stelle, immer wieder zum Opfer. Wir hoffen natürlich, dass wir dies mittelfristig ändern können…
Als allererster Schritt wurden noch
Ende
2008 auf der zukünftigen Trasse Betonplatten eines alten
Weges
aufgenommen und gleich neben dem damals gerade fertig gestellten
Demitzer Lokschuppen neu verlegt. An dieser Stelle befand sich
vorher
eine "Sprungschanze" auf dem Weg, an der tiefliegende Fahrzeuge
und
Anhänger immer wieder Schwierigkeiten hatten.
Hartmut Fest aus Königshain
besuchte
uns zu Ostern 2009 mit einem Minibagger mit Aufbruchhammer. Mit
dieser
Technik konnten sehr effekitiv alte Fundamente auf der neuen
Trasse
beseitigt werden. An unserem T-174 kann solche Technik nicht
montiert
werden und somit waren wir mit dem Rest der Fundamente mit dem
Preßlufthammer längere Zeit beschäftigt...
Durch
das
ganze
Jahr
2009 hindurch liefen die Erdarbeiten auf der Trasse.
Dabei wurde über weite Strecken die Feldbahn stilecht
für die
Erdtransporte verwendet. Hunderte Muldenkipper rollten im Laufe
der
Monate über die Gleise, ganz so wie auf einer Baustelle der
fünfziger Jahre, mit Auflegedrehscheiben, fliegenden Gleisen
und
allem, was das Herz begehrt...
Noch vor dem Winter wurde die
weitgehend
fertige Trasse verdichtet und mit einer Frostschutzschicht
versehen. Im
Frühjahr wurden dann die Böschungen begrünt und
der
Grundschotter ausgebracht, diesmal jedoch mit unserer
gummibereiften
Technik.
Neben den Erdarbeiten konzentrierten sich die
Arbeiten lange
Zeit vor allem auf die Weichenaufarbeitung. Im aktuellen
Bauabschnitt
werden
acht Weichen verbaut, davon vier sog. 7 m- und zwei 5
m-Standardweichen
aus dem
Schienenprofil S18 sowie zwei schwerere Weichen, welche fast
komplett im Eigenbau entstanden. Der
größte
Teil des
Streckengleises entsteht aus einem schweren Schienenprofil,
welches wir
vor
einigen Jahren von der Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn
übernehmen konnten und
welches ursprünglich einmal von der Waldeisenbahn Muskau
stammte.
Die beiden
Eigenbauweichen sind Teil des Streckengleises und binden
zukünftig
das Depot im
Kesselhaus und die sog. Lorenbaracke an. Die restlichen Weichen
werden
in einer
dreigleisigen Ausweichstelle im Oberen Bruch sowie im Vorfeld des
Kesselhauses
verbaut.
Parallel zu den Erdarbeiten lief die
Weichenaufarbeitung. Der größte Teil der auf Lager
liegenden
Weichen befindet sich in eher mäßigem bis
schrottreifem
Zustand, da sie ja meist jahrzehntelang im Einsatz waren, bevor
wir sie
übernehmen konnten. Entsprechend hoch ist der Aufwand bei
der
Instandsetzung, manche Teile mussten komplett neu gebaut werden.
Seit Anfang Juni laufen nun die konkreten
Arbeiten
am
Oberbau. Die erste schwere Weiche wurde verlegt, ebenso die beiden
5
m-Weichen
am Kesselhaus. Etwa 40 m des Streckengleises sind ebenfalls
montiert,
die
zweite schwere Weiche folgten am letzten Wochenende. Ab Juli wird
dann
geschottert und gestopft sowie der Bau der Ausweiche
vorbereitet. Für den gleisgebundenen Transport vor allem des
Schotters wurde
eine provisorische Verbindung zum bestehenden Gleisnetz eingebaut,
wobei die
vorhandene Strecke bis Anfang August (Sommerfahrtage am 17./18.7.
und
31.7./1.8) nicht unterbrochen werden soll.
Auslegen der ersten Weichen.
Verteilen von Schwellen und
Schienen.
Montage mit Hilfe einer
Schraubmaschine.
Einziehen
der
provisorischen
Verbindung
zum bestehenden Gleisnetz.
Allererste Probefahrt.
Einbau der zweiten schweren
Neubauweiche.
Sie dient zukünftig als Abweig zur im Hintergrund
sichtbaren
Lorenbaracke, zu weiteren Abstellgleisen und zum
Eimerkettenbagger.
Fotos:
Michael
Otto, Siegfried Otto, Marian Sommer, Bernd Kotzauer.
Erstellt am: 15.11.1999 Zuletzte geändert
am: 27.06.2010 Von: Marian Sommer
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