14. September 2009
Am Sonntag, den 13. September 2009 waren wir im MDR. Hier der
Begleittext des Senders:
Es ist ein großes Abenteuer: Für die aktuelle Reihe
der
MDR-Sendung Schau ins Land, die den Untertitel Wie die Eisenbahn
Mitteldeutschland veränderte trägt, war die Moderatorin
tagelang unterwegs. Unter anderem im Feldbahnmuseum auf der
Herrenleite.
Umso wichtiger die Arbeit des Vereins, der sich auf die Fahnen
geschrieben hat, die Feldbahn durch Bewahrung von Fahrzeugen,
Sachzeugen und Informationen der Nachwelt zu erhalten und zu
dokumentieren. Doch das ist nicht alles, was Anja Koebel erlebt.
In
Chemnitz ist sie dabei, wenn ein Pferdegespann eine Lokomotive
durch
die Stadt transportiert. Sie ist mit Dampfloks aus ganz
verschiedenen
Zeiten auf den Spuren von Johann Andreas Schubert, Richard
Hartmann und
Franz List unterwegs. Sie darf dabei sein, wenn die "Saxonia", die
erste in Deutschland gebaute Lokomotive wieder unter Dampf gesetzt
wird. Sie trifft in der alten Maschinenbauanstalt Übigau bei
Dresden den Reichsbahnoberdirektor, der sie noch zu DDR-Zeiten mit
vielen
anderen Reichsbahnern zusammengeschraubt hat und erlebt einen der
seltenen Momente, in denen sich die "Saxonia" wieder auf Schienen
bewegt.
Beim Kohleschippen hört Anja Koebel auch die Geschichte der
legendären Rettungsaktion bei Nacht und Nebel, als die
sächsischen Eisenbahner 1866 binnen weniger Stunden
sämtliche Lokomotiven Sachsens vor den
Preußen retteten. Sie besucht außerdem den
Wilden
Robert und die Döllnitzbahn in Oschatz. Sie will wissen, wie
es damals war, als
die ersten Eisenbahnen im Regelbetrieb von Leipzig nach Dresden
fuhren.
Im Stadtarchiv Dresden findet die Fernsehfrau entsprechende
Dokumente:
Ärzte befürchteten damals, dass ältere Menschen bei
der
Fahrt von Schlaganfällen betroffen würden, Bauern sahen
durch den Rauch
ihre Felder geschädigt. Und tatsächlich wurden auf
sächsischen Bahnhöfen den Reisenden Gesichtsmasken und
Schutzbrillen zum Kauf angeboten.
45 Minuten rund um die Eisenbahn in Mitteldeutschland sind am 13.
September ab 21 Uhr im MDR FERNSEHEN zu erleben.
8. Mai 2008
Am Abend des 6. Mai wurde die betriebsfähige
Feldbahndampflok
des Typs "Hilax" im Feldbahnmuseum Oekoven verladen. Die Lok wurde
1941
bei der Fa. Jung gebaut und war bis 1956 bei einer Kölner
Baufirma
im Einsatz. Danach wurde sie auf einem Spielplatz aufgestellt, wo
sie
der damals noch junge Oekovener Verein 1982 übernehmen
konnte.
Nach jahrelanger Aufarbeitung und einem Kesselneubau ging die Lok
im
Jahre 1995 wieder in Betrieb und steht seitdem in Oekoven
regelmäßig im Einsatz. Den Transport übernahm in
bewährter Zusammenarbeit die Heinrich Schwertransporte GmbH
aus
Dresden. Mit Blick auf die Transportkosten kam man unserem Verein
wieder sehr entgegen, was den Einsatz der Gastlok überhaupt
erst
möglich machte. Am Nachmittag des 7. Mai wurde die "Hilax"
vom Lkw
auf die Gleise der Herrenleite gezogen. Sonnabend ab 6 Uhr wird
die
Maschine angeheizt und soll zu Pfingsten an allen drei Tagen
jeweils
zwischen 10 und 18 Uhr die Besucher- und Feldbahnzüge ziehen.
Wir danken den Kollegen vom Feldbahnmuseum Oekoven und Herrn
Schütz von der Fa. Heinrich ganz herzlich für ihre
Unterstützung und die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf
ein
ereignisreiches Wochenende im Feldbahnmuseum Herrenleite.
7. Mai 2008
Endspurt: In wenigen Tagen ist Pfingsten und so
wurden in
den letzten zwei Wochen die aktuellen Großbaustellen
weitestgehend abgeschlossen. Wo noch bis vor kurzem ein Chaos aus
aufgewühlter Erde und den verschiedensten Baumaterialien
herrschte, macht unser Gelände jetzt wieder einen geordneten
Eindruck.
Die neue Ausweichstelle am Haupteingang wurde fertig gestopft und
die
bisher noch fehlende Anbindung zweier Gleise des Ellokschuppens
hergestellt. Die Bereiche neben und zwischen den Gleisen wurden
eingeebnet und aufgeräumt, während an der Umsetzanlage
ein
Teil des Geländes bis auf Schienenoberkante mit
Mineralgemisch
aufgefüllt wurde. Die Fläche vor dem Ellokschuppen wurde
zur
besseren Begehbarkeit ebenfalls aufgefüllt, hier allerdings
mit
extra aus dem Steinbruch Demitz-Thumitz angeliefertem
Granitgestein,
damit der optische Eindruck zur Geschichte des Gebäudes
passt.
Parallel zu diesen Arbeiten wurde in der Museumshalle die Theke
für den Verkauf von Literatur und Getränken weitgehend
fertiggestellt. Die bisher in diesem Gebäude aus
Platzgründen
neben den Gleisen abgestellten Lokomotiven wurden herausgeholt und
sollen zukünftig im Ellokschuppen untergestellt werden. Damit
haben wir ab jetzt nicht nur wesentlich mehr Platz in der
Museumshalle,
sondern können auch im Vergleich zu bisher eine ganze Reihe
interessanter Fahrzeuge zusätzlich besuchergerecht
präsentieren. Während dieser Aktion erhielten wir von
der
Heinrich Schwertransporte GmbH wieder wertvolle Unterstützung
in
Form eines großen Gabelstaplers, wofür wir uns auch an
dieser Stelle nochmals herzlich bedanken möchten.
Während des Umsetzens der Lokomotiven kam so manches
interessante Stück wieder ans Tageslicht, 3.5.2008
Bereit für den Einzug der Lokomotiven, 3.5.2008
Verdichten des neuen “Bahnsteiges“, 1.5.2008
Frühling!!, 4.5.2008
Handverschub auf der Kippe, 4.5.2008
24. April 2008
In den letzten drei Wochen ging es mit hoher Intensität an
der
Fertigstellung unserer beiden Großprojekte Gleisbau und
Ellokschuppen weiter voran. Nicht nur an den Wochenenden, sondern
auch
an einigen Tagen unter der Woche waren Vereinsfreunde in der
Herrenleite aktiv und ließen sich auch nicht vom
durchwachsenen
Aprilwetter abhalten.
An der neuen Ausweichstelle am Haupteingang wurden die bisher
verlegten
Gleise eingeschottert und teilweise gestopft. Unterstützung
erhielten wir dabei freundlicherweise von Mitgliedern des
Sächsischen Schlittenhunde-Sportvereins. Anschließend
wurde
die südliche Zusammenführung beider Umsetzgleise
inklusive
Weiche und Ausziehgleis verlegt. Dieser Teilbereich stellt aber
nur
einen Zwischenzustand dar – mittelfristig wird hier die
Gleisführung im Zuge des geplanten weiteren Ausbaus unseres
Schienennetzes nochmals verändert werden.
Auch am Ellokschuppen hat sich einiges getan. Alle 48 Fenster sind
inzwischen montiert, was neben der reinen Befestigung der Fenster
am
Stahltragwerk auch das individuelle Anpassen und Anbringen von
zahlreichen Deckleisten beinhaltete. Weiterhin haben wir mit dem
Nachbau verschiedener Elemente der Torfeststellung sowie eines
Fahrleitungshalters begonnen und das alte Kastenschloß
wieder
angebracht. Dabei lebten alte Handwerkstechniken wieder auf, da
mehrere
Teile nicht nur neu geschmiedet sondern auch nach historischem
Vorbild
vernietet werden mussten.
Neben den Großprojekten wurde natürlich auch an anderen
Stellen gearbeitet. Neben der Umsetzung erster Lokomotiven in den
Ellokschuppen, welche bisher aus Platzmangel in der Museumshalle
zwischen den Gleisen auf engem Raum abgestellt werden mussten,
seien
noch erste Arbeiten für die Einrichtung einer dauerhaften
Ausstellung in der Museumshalle genannt.
Ganz besonders freuen wir uns über unsere neuesten
Zugänge:
Vom Bahnhof Dippoldiswalde der Weißeritztalbahn erreichten
uns
passend zu den bereits in der Herrenleite verlegten schweren
Gleisen
zwei Linksweichen im alten sächsischen Profil Va. Diese
wurden von
den Kollegen der IG Weißeritztalbahn wegen ihres schlechten
Zustandes ausgebaut und sollen durch zwei neuere Exemplare ersetzt
werden. Die beiden alten Weichen wurden uns freundlicherweise
überlassen. Deshalb auch an dieser Stelle noch mal ein
großes Dankeschön Richtung Osterzgebirge.
Fotos: Marian Sommer, Michael Otto
4. April 2008
Das Jubiläum rückt immer näher und so
stand
über Ostern eine Arbeitswoche auf dem Programm. Von
Gründonnerstag bis zum 30. März waren durchgängig
an
allen Tagen Vereinsmitglieder in der Herrenleite fleißig am
Arbeiten. Schwerpunkt war wiederum der Gleisbau. Mit dem
vereinseigenen
T 174 wurde der zukünftige Gleisbereich für die neue
Ausweichstelle am Haupteingang fast vollständig ausgekoffert
und
das Planum anschließend verdichtet. Parallel dazu konnte die
vorerst letzte Weiche im schweren Profil Va fertiggestellt und
zusammen
mit zwei weiteren S 18-Weichen eingebaut werden. Von der
Ausweichstelle
selbst ist ein Gleis bereits provisorisch befahrbar und für
das
zweite wurden schon Schwellen und Schienen ausgelegt.
Übrigens
soll diese Ausweiche später zu einem kleinen Bahnhof
erweitert
werden, welcher das Bindeglied zwischen der Fahrstrecke im Tal und
den
internen Gleisanlagen im Museumsgelände darstellt.
Auch am Ellokschuppen ging es voran. Inzwischen sind bis auf die
Verriegelungen alle vier Tore fertiggestellt. Zwar mussten im Zuge
dieser Arbeiten fast alle Bretter erneuert werden, doch haben wir
viel
Wert darauf gelegt, dass das neue Holz den Gesamteindruck als
historisches Gebäude nicht beeinträchtigt. Inzwischen
haben
wir mit der Montage der nachgebauten Fenster begonnen und bis zum
Ende
der Arbeitswoche 8 von insgesamt 48 Fenstern geschafft.
Nachdem für die Besucherströme auf unserem alten
Gelände
in Dresden-Klotzsche drei umgebaute Loren als Personenwagen
ausreichten, erfahren wir nun in der Herrenleite einen wesentlich
größeren Zuspruch. Dabei kommt es immer häufiger
zu
Kapazitätsengpässen bei unseren Besucherzügen und
nicht
wenige Fahrgäste müssen einige Zeit warten, bis sie
einen
freien Platz ergattern können. Darum haben wir in den letzten
Monaten die Fertigstellung des zweiten Parkbahnwagens forciert.
Neben
der Fertigstellung des Daches bedeutete das vor allem den
kompletten
Neubau von zwei Drehgestellen. Nach intensiven Recherchen hatten
wir
uns dazu entschlossen, neue Radscheiben in Rumänien bei der
CFI in
Brad gießen zu lassen. Die Zusammenarbeit war sehr
unkompliziert
und mit dem Ergebnis sind wir rundum zufrieden. Allerdings hatte
sich
in unseren Konstruktionszeichnungen leider ein kleiner Fehler
eingeschlichen – Grund genug, endlich einmal unsere große
Drehbank in Betrieb zu nehmen.
Mittlerweile sind die Drehgestelle technisch fertiggestellt und
die
ersten Probefahrten verliefen erfolgreich. Der Wagen hat zwar
nichts
mit dem Thema “Feldbahn“ zu tun, doch ist ein Besucherfahrbetrieb
für die Attraktivität eines Feldbahnmuseums
unerlässlich. Aufgabe für die Zukunft wird es daher
sein, im
Rahmen unseres musealen Konzeptes die Bereiche “Feldbahn“ und
“Besucherfahrbetrieb“ nicht zu vermischen und den Besuchern die
Unterschiede deutlicher zu machen.
Zum Schluß sei noch der Zugang einer
Universalfräsmaschine
genannt,
welche uns in Zukunft hoffentlich gute Dienste leisten und uns ein
Stück weit unabhängiger machen wird.
Fotos: Siegfried Otto, Thomas Wahl, Michael Otto
11. März 2008
Die letzten Monate standen bereits ganz im Zeichen
der
Vorbereitung auf unser 30jähriges Vereinsjubiläum,
welches
wir zu Pfingsten (10. bis 12. Mai) begehen wollen. Als Ziel haben
wir
uns vorgenommen, bis dahin die Gleisanlagen ein ganzes Stück
zu
erweitern und gleichzeitig den Demitzer Ellokschuppen seiner
Bestimmung
zu übergeben. Den Winter über stand deshalb der Bau
eines
Bahnüberganges und die weitere Aufarbeitung von Weichen auf
dem
Programm. Parallel dazu wurde das Planum vor dem Ellokschuppen
vorbereitet und in diesem Zusammenhang größere
Erdmengen
umgelagert – natürlich stilecht mit großen
1,75m³-Muldenkippern. Gerade diese Arbeiten waren ein
besonderes
Erlebnis, da uns die authentische Darstellung von richtigem
Feldbahnbetrieb sehr am Herzen liegt. Die Durchführung von
Gütertransporten zu reinen Ausstellungszwecken soll deshalb
langfristig ein wichtiger Bestandteil unseres Museums werden.
Nachdem das Planum hergestellt war, wurde sogleich mit dem
Verlegen der
nächsten Weichen begonnen. Aktuell befinden sich bereits je
zwei
Weichen der Profile Va und S 18 an ihrem zukünftigen Platz
und die
Anbindung der ersten beiden Gleise des Ellokschuppens wurde in
Angriff
genommen.
Am Schuppen selbst haben wir die westliche Außenwand mit
neuem
Holz verkleidet, sodaß er jetzt wieder ein von allen Seiten
geschlossenes Gebäude ist. Leider konnte dabei das alte Holz
nicht
wieder verwendet werden, da es bereits in Demitz-Thumitz auf
dieser
Seite massiv verwittert war. Als nächstes sind die
großen
Tore dran, wobei auch hier ein Großteil des Holzes erneuert
werden muß. Aktuell sind bereits zwei Tore fertiggestellt
und das
dritte steht kurz vor seiner Vollendung. Von einer
Ausbildungswerkstatt
des Kolping-Bildungswerkes wurden neue Fenster für den
Ellokschuppen angefertigt, da von den alten keinerlei Reste mehr
erhalten waren.
Neben diesen Großprojekten gab es natürlich auch eine
ganze
Reihe weiterer Aktivitäten. So fanden Mitte Februar erstmalig
Bahnerlebnistage in der Sächsischen Schweiz statt, wo man mit
einem Verbundticket zahlreiche touristische Einrichtungen rund um
das
Thema Eisenbahn besuchen konnte. Rund 600 Besucher fanden trotz
des
eher ungewöhnlichen Termins bei angenehmem Winterwetter den
Weg in
die Herrenleite. Nicht nur für uns ein voller Erfolg,
sodaß
es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben soll.
Auch auf dem Fahrzeugsektor gab es kleinere Fortschritte. Neben
Instandsetzungsarbeiten an mehreren Wagen wurde das Fahrwerk
unserer
500 mm-spurigen AEG-Fahrleitungslok weiter aufgearbeitet und der
Rahmen
wieder eingeachst.
Fotos: Michael Otto, Siegfried Otto, Marian Sommer
Erstellt am: 15.11.1999 Zuletzte geändert
am: 08.05.2008 Von: Michael Otto
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