DEMAG ML 15

Diese Lokomotive wurde bei DEMAG in Duisburg wahrscheinlich 1942 gebaut. Der Typ ML 15 war für den Untertageeinsatz konzipiert. Zur Erleichterung des Transports in die Grube läßt sich die Lok in zwei etwa gleich schwere Teile zerlegen, den äußeren, federnd aufgehängten "Panzer" und das Triebwerk. Das Triebwerk umfaßt den Motor-Getriebe-Block mit Kühler und Tank sowie die durch Stangen verbundenen Achsen, von denen nur die vordere gefedert ist. Das Triebwerk ist für sich allein fahrbar, nur die Zug- und Stoßvorrichtungen und die Bremse sind am Panzer befestigt. Der Motor wurde liegend eingebaut, um eine möglichst geringe Bauhöhe zu erreichen. Nachträglich erhielt unsere DEMAG ein kleines Führerhaus sowie als Ersatz für die originalen Ballastpuffer Holzpuffer angebaut. Die Fabrikschilder sind leider verlorengegangen.

Bis 1945 soll die Maschine in den Produktionsanlagen der "Wunderwaffe" V 2 bei Nordhausen im Einsatz gewesen sein. Bei Kriegsende war die Lok zur Reparatur in einer Werkstatt, so daß sie nicht bei der Sprengung der Stollen verschüttet bzw. von den Allierten beschlagnahmt wurde. Fortan diente die Lok friedlichen Zwecken in der Ziegelei Nordhausen. Im Jahre 1989 kam die Lok im Tausch gegen eine Ns2f (ex Glassandwerk Hosena) zur HFD und wurde unter der Nummer 46 eingereiht.

Da sich die Schwungscheibe gelockert hatte, konnten wir die Lok nach der Übernahme nicht gleich einsetzen. Der Schaden wurde 1995 behoben, so daß die Lok nun betriebsfähig ist. Die DEMAG gehört zu den Maschinen unserer Sammlung, die wir weiterhin im letzten Einsatzzustand zeigen möchten. Deshalb wurde, obwohl der Lack Schäden aufweist, bewußt auf eine farbliche Behandlung verzichtet.
 
 

 
Hersteller DEMAG, Duisburg
Typ ML 15
Fabriknummer unbekannt
Baujahr 1942
HFD-Nummer 46
bei der HFD seit 1989
Spurweite 600 mm
Motor Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor, liegend
Leistung 15 / 17,5 PS
Getriebe Dreigang-Konuskupplungs-Getriebe
max. Geschwindigkeit 4,5 - 9,5 - 14,5 km/h
Masse, betriebsbereit ca. 4,1 t

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Erstellt am: 4.5.1999         Von: Marian Sommer         © HFD e. V.